top of page

Beim Degelmann

  • Josef Romir
  • 7. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Okt.

Davor: Scharl, Dorfstraße 50

Heute: Familie Gröber, Erdinger Straße 2

Früher: Moosinning, Haus Nr. 59 (Haus Nr. 112)


Beim Degelmann (Metzgerei Gröber) - Aufnahme vom Spätherbst 2024
Aufnahme vom Spätherbst 2024, Erdinger Str. 2

Degelmann (Metzgerei Gröber) Rückseite des Grundstücks zur Dorfstraße hin - Aufnahme vom Spätherbst 2024, Dorfstr. 50
Rückseite des Grundstücks zur Dorfstraße hin - Aufnahme vom Spätherbst 2024, Dorfstr. 50

Erklärung: „Scharl“ ist wie „Degelmann“ namensbezogen.

Das Haus wurde zu Haus Nr. 156, später Haus Nr. 77, jetzt Erdinger Straße 2, transferiert. Zu Degelmanns Zeiten war in der Erdinger Straße 2 die Post untergebracht – vorher beim Oberwirt - und wurde vor allem von Offizieren und adligen Jagdgästen als Unterkunft genutzt. Davon zeugt leider nur mehr ein einziges erhaltenes großes Wandbild im ersten Stock, jedoch waren nach Aussage der Familie Gröber in früheren Jahren fast alle Wände mit Jagdgemälde verziert. Das Ersatzhaus von (früherer) Haus Nr. 59 hat heute die Bezeichnung „Dorfstraße 50“. Wohnhausneubau 1905.


Laut Staatsarchiv München, Umschreibkataster waren die ersten Besitzer ein Scharl Melchior und die Magdalena, Zimmermannseheleute. Der Grund und Boden war ein Zugang von Haus Nr. 61, Flurnummer 206 1/2a und 206 1/2b und bestand aus Wohnhaus, Nebengebäude, Hofraum, Garten.

Anmerkung: Haus Nr. 61 siehe auch „beim Ropfer“, jetzt Erdinger Str. 4, heute Familie Bauer.

1862 wurde die Hofstelle von Balthasar und Maria Scharl, Ropfersgütler mit 11,89 Tagwerk erworben, und 1878 bis auf Flur Nr. 206 1/2a und b (Wohnhaus, Nebengebäude und Garten) zu Haus Nr. 59 transferiert.

Anmerkung: Haus Nr. 59 ist jetzt Erdinger Str. 6, siehe auch „beim Scharlkramer“, heute Familie Hainzl.

Im selben Jahr 1878 wurden 55 Tagwerk Grund durch Tausch des Anwesens Haus Nr. 59 hierher transferiert und gleichzeitig erfolgte laut Staatsarchiv München, Umschreibkataster, die Übergabe der 52,02 Tagwerk an Straßer Georg und Wimmer Barbara durch Georg und Maria Straßer.

Anmerkung: Diese Übergabe ist zwar eingetragen aber nicht nachvollziehbar.

Im Jahre 1879 wurde der Grundbesitz zu Haus Nr. 75 transferiert bis auf 16 Dezimal.

Anmerkung: Haus Nr. 75, siehe auch „beim Wieserbei“, jetzt Urtelweg 7, heute Familie Eschbaumer. Nebenbei: 1 Tagwerk entspricht 100 Dezimal.

Der Hofrest wechselte 1879 mehrmals den Besitzer. So wurde er zuerst von Scheid Simon, Gastwirt in Erding gekauft und anschließend von Mittermaier Georg und Heilmaier Anna und dann von einem Wimmer Georg aus Mauggen erworben. Schließlich kauften sich ein Straßer Georg und sein Sohn Jakob ein.

Ein Jahr später 1880 wurde der Grund geteilt. Straßer Georg und Braut Monika Holzmüller erhielten die eine Hälfte und Jakob Straßer die andere Hälfte. Auch die Straßers hatten kein Glück mit diesem Grund und Boden und verkauften noch 1880 an Schmidramsl Magdalena. Im Jahre 1888 wurden Zehetmair Josef und Webersberger Maria die neuen Eigentümer und 1900 Eibel Johann und Franziska.

1904 ertauschten Maier Franz und Therese das Grundstück und bauten 1905 ein neues Wohnhaus, bevor es im Jahre 1906 der Degelmann Martin, Privatier, erwarb.

Anmerkung: Der Degelmann Martin war auch kurzfristig von 1904 bis 1905 der Besitzer des Oberkramer-Anwesens (heute Familie Schmid, St-Emmeram-Weg 14).


Zeichnung „beim Degelmann“, unbekannter Künstler, nicht datiert
Zeichnung „beim Degelmann“, unbekannter Künstler, nicht datiert

Im Jahre 1914 wurden gemeinsame Eigentümer der Degelmann Martin und Maria durch Ehe und Ehevertrag und 1922 die Degelmann Maria Alleineigentümerin durch Erbfolge.

Anmerkung: Deren beider Sohn Martin (1893 bis 1916) ist im ersten Weltkrieg (vermutlich Verdun) gefallen, somit war kein weiterer Erbe vorhanden.

1933 Hälfteanteil vom Haus, einschließlich der Haus Nr. 77 erkauften Schmautz Georg und Maria, geborene Wenger.

Anmerkung: Der Hälfteanteil Haus Nr. 77 hat jetzt die Straßenbezeichnung Erdinger Str. 2 (Metzgerei Gröber). Laut Staatsarchiv München, Grundsteuerkataster, kauften 1937 den obigen Hälfteanteil wiederum Grasser Josef und Josefine, geborene Wenger.


Degelmann-Haus, erbaut 1904 / 1905, Aufnahme ca. 1920
Degelmann-Haus, erbaut 1904 / 1905, Aufnahme ca. 1920

1955 ging das Grundstück an Gröber Josef (1901 bis 1964) und Anna (1908 bis 1991) durch Kauf. Die beiden errichteten auf der Hofstelle eine neue Metzgerei, die sie vorher in der heutigen Erdinger Straße 14 (altes Gröber-Haus) betrieben.


Hochzeitsbild von Josef und Anna Gröber 1929
Hochzeitsbild von Josef und Anna Gröber 1929

Im Jahre 1962 ging das Grundstück an Gröber Otto (1931 bis 2006) und Marianne, geborene Scharnagl (1937 bis 2012) durch Übergabe.


Metzgermeister Otto Gröber mit seinen Brüdern Albert und Adolf
Metzgermeister Otto Gröber mit seinen Brüdern Albert und Adolf

Im Jahre 1978 wurde die Metzgerei durch Um- und Anbau erweitert, ebenso der Laden.


Marianne Gröber mit Kunden, Aufnahme aus dem Jahre 1987
Marianne Gröber mit Kunden, Aufnahme aus dem Jahre 1987

Der Betrieb wurde im Jahre 2002 an Sohn Otto (Jahrgang 1954) übergeben.

Ab 2016 wurde das Gebäude nochmals saniert und der Metzgerladen erweitert und umgebaut. Seit 2017 führen die Kinder Christina, Katharina und Andreas den elterlichen Betrieb weiter.



 
 
bottom of page