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Beim Stops

  • Josef Romir
  • 25. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Sept.

Heute: Familie Appel, Moosinning, Auweg 2

Früher: Moosinning, Sonnenstraße 4 - davor: Haus Nr. 110 1/2


Beim Stops - Aufnahme vom Frühjahr 2025
Aufnahme vom Frühjahr 2025

Erklärung: In dem Anwesen Haus Nr. 112 ½ wurde von 1924 bis 1950 eine Flaschenbierhandlung (vorher ab 1913 im Haus Dorfstraße 14, siehe auch das „Jagdhaus“,

heute Familie Georg Ways) und anschließend fast bis zum Abbruch des Anwesens 1980 die Gastwirtschaft „beim Mitterwirt“ betrieben. Eine Flaschenbierhandlung ist umgangssprachlich auch als „Stopselwirtschaft“ bekannt, daher der frühere Hausname „beim Stops“.


Aufnahme aus den frühen 50ziger Jahren
Aufnahme aus den frühen 50ziger Jahren

Anmerkung: Der „Stops-Wirt“, auch als „Mitterwirt“ bekannt, ist nicht zu verwechseln mit der ersten Moosinninger Gastwirtschaft um 1620, ebenfalls „Mitterwirt“ genannt. Diese hatte ihren Standort am heutigen St-Emmeram-Weg 9, dort wo die ehemalige Gemeindekanzlei stand und heute das Heim der Familie Biberger ist.


Laut Staatsarchiv München, Umschreibkataster vom Jahre 1924, wurde auf der Flur Nr. 475 1/3 a zu 0,34 ha ein Totalneubau von Wohnhaus, Stall und Stadel durch Wandinger Josef (1885 bis 1959) und Anna (1882 bis 1974) durchgeführt. Wobei in späteren Jahren auch einige Umbauten ausgeführt wurden, nicht zuletzt errichteten die beiden auch die späteren Gastwirtschaftsräumlichkeiten. Er machte sich auch mit einem Maurerbetrieb selbständig und übergab das Anwesen 1955 mit Maurerbetrieb und Stopsel-Wirtschaft an den Sohn Josef (1912 bis 1990), verheiratet mit Elisabeth (1917 bis 2015). Nach deren Tod erbte der Sohn Josef jun. den Maurerbetrieb und machte daraus ein Bagger- und anschließend ein Fuhrunternehmen.

Die Wirtschaft, genannt „Stops“, jetzt Schankwirtschaft, wurde ab 01.07.1950 bis 30.04.1966 unter Wandinger Josef sen. betrieben.

Ab 01.05.1966 erfolgte die Verpachtung der Wirtschaft bis 16.01.1968 zuerst an Dietersberger Thomas und Josefine und von 1968 bis 1976 an Mayer Walter und Resi. Danach wurde der Schankbetrieb eingestellt und für einige kurze Jahre ab 1976 waren die Räumlichkeiten an die Näherin Ricarda Löcker verpachtet.

1980 wurden die Gebäude abgerissen und das Grundstück verkauft.

Anmerkung: Besonders beliebt war der Stops-Wirt bei zünftigen Schafkopfrunden, besonders an Sonntagen vor und nach dem Gottesdienst. Eine nach Auskunft der Beteiligten wahre Geschichte war jene die sich in der Zeit zwischen 1950 bis 1959 zugetragen haben muss.

Der damalige Pfarrer Anton Felber (1939 bis 1959 in Moosinning wirkend), ein begeisterter Kartenspieler saß am Kartentisch, wobei ihn der Wirt darauf aufmerksam machte, dass die Kirchenglocken schon „dreiviertel“ läuteten, der Herr Pfarrer aber seelenruhig antwortete: „Des Solo spui i no“.

Der Stops-Wirt war über viele Jahre das Stammlokal der Jugendmannschaften des FC Moosinning, da der Walter Mayer zugleich als Jugendwart agierte und insbesondere Fahrdienstleistungen und „Seelenpflege“ bei verlorenen Spielen leistete.

Seine Ehefrau Resi war bekannt für ihre hervorragenden Curry-Würste und magische Anziehungskraft übte auf die jungen Leute auch der im Nebenzimmer stehende Billardtisch aus. Nebenbei sorgte die Resi für Zucht und Ordnung und passte auf, dass insbesondere der Umgang der Jugend mit Alkohol zu keiner Zeit zu einem größeren Problem wurde.

Nach dem Pachtende zogen die beiden anschließend in ihre neue Heimat nach Maitenbeth.


Beim „Stops“, kurz vor dem Abriss 1980 - In der Bildmitte die Schankwirtschaft, links davon ein Teil des Maurer- Bagger- und Fuhrbetriebes
Beim „Stops“, kurz vor dem Abriss 1980 - In der Bildmitte die Schankwirtschaft, links davon ein Teil des Maurer- Bagger- und Fuhrbetriebes



 
 
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