Beim Untern Wagner
- Josef Romir
- 23. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Davor: Kapellenschneider oder Metzgerschneider
Heute: Familie Zehetmair Moosinning, Erdinger Straße 33
Früher: Moosinning, Haus Nr. 107 - davor: Haus Nr. 53

„Wagner“ ist berufsbezogen, Unterer Wagner galt zur Unterscheidung zum Oberen Wagner.
„Kapellenschneider“ ist vermutlich ebenfalls berufsbezogen, vermutlich ist der Begriff „Kapellen“ wegen der unmittelbaren Nähe zur Pestkapelle mitgeführt worden. Für „Metzgerschneider“ gibt es keinen Nachweis. Das Familienbuch gibt keine weiteren Aufschlüsse. Im Hauslisten-Verzeichnis aus 1813 ist unter Haus Nr. 53 ein Johann Dinnger, Kuhherder, eingetragen.
Laut Familienbuch des Archivs des Erzbischöflichen Ordinariats München verehelichte sich 1845 der Häusler Matthias Kaiser, geboren 1798, mit Magdalena Stegmaier, die den Hof mit 28 Tagwerk Grund und Boden ein Jahr vorher von der Witwe Maria Mair für 2.600 Gulden erkauft hatte.
1877 ging das Anwesen mit jetzt 33,19 Tagwerk laut Staatsarchiv München, Umschreibkataster von Kaiser Martin und Ursula, geborene Hermannsdorfer, um 5.864,29 Mark über auf den Matthias Kaiser.
Anmerkung: Das damalige „Kaisergütl“ lag gleich gegenüber im Osten vom Wagner-Anwesen. Es liegt demzufolge nahe, dass die Kaiser aus dem dortigen Hof kamen, da ebenfalls ein Kaisergütler der Namensgeber beim „Hintermaier“ wurde.
Im Jahre 1887 kaufte Gerstle Ephrain Heinrich aus Ichenhausen das Anwesen mit 1,30 ha und im selben Jahr noch erwarben es Georg und Maria Rosenhuber, geb. Piesl, mit 1,55 ha und 1897 erfolgte der Kauf durch Zehetmair Nikolaus (1871 bis 1931) und Euphrosine (1877
bis 1901), geborene Neumaier aus Altenerding (jetziger Adlberger-Wirt).
Nach dem Tod der ersten Ehefrau wurde der Zehetmair Nikolaus Alleineigentümer durch Erbfolge, wobei er noch im selben Jahr die Anna, geborene Kressierer (1870 bis 1956) vom Wieser aus Oberding, in zweiter Ehe zur Miteigentümerin machte. Nach seinem Tod wurde
Anna Zehetmair 1931 Witwe und Alleineigentümerin durch Erbfolge und übergab 1949 an Zehetmair Nikolaus (1907 bis 1979) und Magdalena (1919 bis 2000), geborene Hibler aus Liedling, Gemeinde Matzbach (heute Lengdorf) durch Eheschließung bzw. Ehevertrag.

Aus der Ehe von Zehetmair Nikolaus (1907 bis 1979) und Magdalena (1919 bis 2000) gingen zwei Kinder hervor. Im Jahre 1994 erfolgte die Übergabe an den jüngeren Sohn Georg, Jahrgang 1953, verheiratet mit Maria, geborene Polland aus Frauenneuharting (Aßling).




