Die Kirche Sankt Emmeram
- Josef Romir
- 30. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Heute: Pfarrkirche von Moosinning, Kirchenstraße 9

Ursprung und Klosterpatronat
Nach Gammel: „Die Klöster hatten in früheren Jahrhunderten die Gepflogenheit, Kirchen die vom Kloster gegründet wurden, unter den Schutz des Klosterpatrons zu stellen. So weist das Kirchenpatronat desheiligen Emmerams in Moosinning auf einen Zusammenhang mit dem Kloster hin, das am Grabe des heiligen Bischofs und Märtyrers Emmeram in Regensburg errichtet wurde. Dem heiligen Emmeram zu Ehren bauten die Mönche auf einer der entlegensten Besitzungen des Klosters in Inning ein Kirchlein“.
In einer Pergamenturkunde, die bei der Grundsteinlegung der jetzigen Pfarrkirche am 29. Juli 1928 in einer zwischen Presbyterium (Altarraum) und Sakristei eingemauerten Kassette gefunden wurde, steht (laut Gammel) folgender Satz zu lesen:
„Vor fast 1.000 Jahren wurde an dieser Stelle ein Gotteshaus zu Ehren des hl. St. Emmeram durch das Benediktinerkloster Sankt Emmeram in Regensburg erbaut“.
Frühe Baugeschichte:

In einer Zeichnung aus dem Jahre 1614 ist das dargestellte Gotteshaus noch mit einem Satteldach am Turm gut zu erkennen, der sich auf der Westseite befand, dort wo heute der Haupteingang ist.
Der gesamte romanische Bau ähnelte der Sankt Jakobus Kirche von Kempfing, deren Entstehungsdatum unbekannt ist.
1698 wurde unter Pfarrer Paurschmid (Pfarrer in Aufkirchen 1697–1731) eine neue Kirche errichtet. Baumeister war Anton Kogler, die Weihe durch Weihbischof Johann Sigismund Zeller von Leibersdorf erfolgte am 11. September 1707. Diese Kirche bildet, mit Ausnahme des Turmes, bis heute den Kernbau der jetzigen Pfarrkirche.



Neubau 1928/29
Mit wachsender Bevölkerung wurde in den 1920er Jahren eine größere Kirche nötig. Erste Planungen sahen sogar ein T-förmiges Mittelschiff mit Kreuzgang vor, doch es fehlten die Mittel. So begann man 1928 mit dem Bau der heutigen Kirche, die östlich an das bestehende Gotteshaus anschließt. Zunächst musste der alte Turm von Pionieren gesprengt werden.
Mit der Aufsetzung von Turmkugel und Kreuz am 27. November 1928 endeten die Arbeiten dieses Jahres. Nach dem langen Winter konnten 1929 die Innenarbeiten fortgesetzt werden. Verwendet wurde vieles aus der alten Kirche. Besonders wertvoll ist das Hochaltarbild des Martyriums des heiligen Emmeram aus dem Jahr 1769, das jetzt bereits in der dritten Moosinninger Kirche hängt.
Die neue Kirche wurde im Juni 1929 von Kardinal Michael Faulhaber geweiht. Sie misst 42,70 Meter in der Länge und 14 Meter in der Breite und bietet Platz für rund 400 Sitz- und 150 Stehplätze. Der Turm mit seinen vier Glocken erreicht eine Höhe von 35 Metern.

Allerdings wurde das Bild nach einer grundlegenden Renovierung der Kirche 1960 am linken Seitenaltar gegen die dortige Marienskulpturgetauscht. Erst auf Initiative von Pfarrer Dr. Hans Huber und dann unter der Ägide von Pfarrer Ihaszy im Jahre 1996 wurde das Bild wieder an den gewohnten Platz am Hochaltar gebracht.

Ausstattung und Renovierungen
Jahre 1960 schuf der Kirchenmaler Weingartner aus Pfaffenhofen das große Deckengemälde, es zeigt die Darstellung des Jüngsten Gerichts.
Ebenfalls ersetzt wurden 1960 die alten Fenster, die teilweise noch mit farbigen Butzenscheiben ausgestattet waren.
Weitere Veränderungen:
1964 Einbau einer Warmluftheizung
1968 Installation einer Lautsprecheranlage
1979 Anbringung des schmiedeeisernen Abschlussgitters
1989 Renovierung der Orgel (2017 wurde der Spieltisch als elektronisches
Instrument ersetzt)
2017 Errichtung eines neuen Volksaltars

Gegenwart
Moosinning ist seit einigen Jahren Sitz des Pfarrverbandes „St. Anna im Moosrain“. Die Pfarrkirche St. Emmeram ist damit zur Pfarrverbandskirche aufgewertet.
Pfarrer von Moosinning
seit 2010: Pfarrer Michael Bayer (Gründer und Leiter des Pfarrverbands St. Anna im Moosrain)
2000-2010: Pater Günther Stadlbauer
1995-2000: Pfarrer Thomas Ihaszy
1992-1995: Pfarrer Dr. Hans Huber
1980-1992: Pfarrer Alois Graipel
1959-1980: Pfarrer Franz Xaver Maier (letzter Pfarrer, der noch im alten Probstei-Schloss wohnte)
1939–1959: Pfarrer Anton Felber
1921–1939: Pfarrer Karl Herdegen
1914–1921: Pfarrer Adolf Eckel
1902–1914: Pfarrer Johann von Kreuz Schauer
1892–1902: Pfarrer Anton Käser• 1887–1892: Pfarrer Josef Bernlochner
1884–1887: Pfarrer Johann Baptist Kopp (erster Pfarrer in Moosinning, ab 1887 Pfarrer in Haag, † 1897)



