Beim Schloßbauern
- Josef Romir
- 25. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Heute: Abgerissen 1910
Früher: Moosinning, Kirchenstraße - davor Haus Nr. 83, davor Haus Nr. 78
gelegen im neuen Teil des Friedhofes zwischen „Selmer“ und Pfarrhof
Die ersten Eintragungen existieren erst ab 1804, die Hofstelle war vermutlich bis 1803 (Säkularisation) im kirchlichen Besitz.
Nach der Säkularisation 1802-1803 ist als erster „weltlicher Eigentümer“ des 47 Tagwerk großen Hofes ein Bauer Andrä, Propsteiknecht und Schlosshäusler laut Staatsarchiv München, Rustikalkataster als auch im Familienbuch des Archivs des Erzbischöfl. Ordinariats München eingetragen.
1834 folgte Josef Reslmaier, geb. 1803, verst. 1845 durch Eheschließung mit der Witwe Anna Bauer, geb. Maier, geboren 1801, verstorben 1870, Heigltochter von Moosinning.
1847 waren als Besitzer Reslmaier Anton und Maria eingetragen, die sich in diesem Jahr gleichzeitig auch im Selmer-Hof einkauften.
Im Jahre 1853 erfolgte ein Kauf nur der Hofstelle durch Emmeram Frech, geb. 1801, verst. 1869, mit Ehefrau Karolina, geb. Bartl, geb. 1806. Der Erwerb kam von Anton und Maria Reslmaier (Selmaier und
Schloßbauer). Die Gründe (ohne Hofstelle) gingen mit Brief vom 20.01.1853 an Johann Nepomuk Zenger über (siehe auch Hofgeschichte Selmer-Eschbaumer).
Nebenbei:
Emmeram Frech war der erste geprüfte Lehrer in Moosinning. Darüber hinaus bekleidete er 30 Jahre lang das Amt des Ortsschreibers, des Mesners und des Cantors.
1866 war als alleinige Besitzerin laut Staatsarchiv München, Umschreibkataster die Karolina Frech (Tochter von Emmeram Frech) eingetragen, ehe noch im selben Jahr der Melchior Kaiser, Sohn des Johann Binder von Oberding und der Ursula, Wandlertochter von Moosinning, Miteigentümer wurden.
Ihr gemeinsamer Sohn Augustin Kaiser, geb. 1869, sollte später das Gschloß-Anwesen übernehmen.
1901 Abgang von 29,35 Tagwerk zu Haus-Nr. 4 (Kaiser = Gschloß).
Anmerkung:
Die Hofgeschichte ist nicht fortgesetzt. Die Eheleute Melchior und Karolina Kaiser hatten den genannten 1869 geborenen Sohn August Kaiser, der 1901 als Käufer des Anwesens Haus-Nr. 4 (Gschloß)
erscheint.
Das Schlossbauernhaus im jetzigen Pfarrgarten bzw. nunmehr im Friedhof – neuer Teil gelegen, wurde von der Kirche angekauft und 1910 abgebrochen (Gammel, Chronik Seite 71).



