Beim Pauker
- Josef Romir
- 23. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Heute: Wohnanlage in Eichenried
Birkenstraße 48 48a,50,50a, b, c
Früher: Moosinning, Haus Nr. 37
Davor: Moosinninger Moos 162

Der Hofname ist personenbezogen, 1913 von Josef und Maria Pauker erworben.
Laut Staatsarchiv München, Umschreibkataster kaufte 1907 Michael Stangl vom Moosinninger Moos von Johann Braun, ebenfalls Moosinninger Moos (heute Eichenried) Haus Nr. 144 um 372 Mark 3,72 Tagwerk Grund und baute darauf Wohnhaus, Stall und Stadel.
Im Jahre 1911 übernahm es um 5.500 Mark dessen Schwager Georg Vogl und im Jahre 1912 ging das Anwesen an den Darlehenskassenverein Moosinning um 6.400 Mark mit 2,37 Tagwerk Grund und Boden.
Dann in 1913 kauften es Josef und Maria Pauker mit 1,9 ha um 6.200 Mark.
1917/18 war ein Jahr des Unglücks mit einem Brand, der das Anwesen einäscherte. Aber bereits 1918 erfolgte der Wiederaufbau des abgebrannten Wohnhauses mit Stall und Stadel.
Im Jahre 1941 wurde Pauker Josef durch Erbfolge Alleineigentümer und übergab 1942 an den Sohn Josef und seine Ehefrau Maria, geborene Resenberger aus Moosinning (siehe auch Haus- und Hofgeschichte „beim Steinbei“).
Im Jahre 1946 wurde Pauker Maria (1915 bis 1989) durch Erbfolge Alleineigentümerin.
Anmerkung: Josef Pauker verlor sein Leben 1945 im Krieg. Die Eheleute hatten jedoch schon einen Sohn Erich, geboren 1939, der nach dem Tod seines Vaters Josef den Familiennamen Pauker behielt. Das war in der damaligen Zeit die Regel, da aus den von den Alliierten bereitgestellten Entschädigungstöpfen auch Ausgleichszahlungen für Hinterbliebene Kleinkinder zu erwarten waren.
1946 heiratete der Deischl Martin (1909 bis 1956) die Maria, verwitwete Pauker und wurde 1949 zum Miteigentümer durch Ehevertrag.
Anmerkung: Der Deischl Martin ist in Notzing als uneheliches Kind aufgewachsen und ging dann in frühen Jahren mit seiner Mutter nach Zeilern, Gemeinde Pastetten. Er heiratete – wie oben beschrieben – die Maria und zog mit ihr in das damalige Pauker-Anwesen in Eichenried. Die restlichen Geschwister der Maria (Anna, spätere Rath in Moosinning, St-Emmeram-Weg, Elisabeth wohnte später in München, Georg und Sepp beide im Krieg geblieben) lebten in Moosinning auf dem Steinbei-Hof, kamen aber nach dem Tod der beiden Brüder mit den täglichen Herausforderungen in der Landwirtschaft nicht zurecht, sodass die Deischels gezwungen waren, 1948 wieder nach Moosinning zu ziehen.
Die Hofstelle in Eichenried wurde verpachtet. Die Maria hatte aus erster Ehe mit Josef Pauker wie beschrieben schon den Sohn Erich und bekam mit Tochter Christine (geboren 1947, spätere Ehefrau von Helmut Scharlach) und Sohn Georg (geboren 1953, heiratete nach Oberding) noch zwei Kinder.
Im Jahre 1956 wurde die Deischl Maria Alleineigentümerin des Anwesens in Eichenried durch Erbfolge. Die Felder waren verpachtet, das Haus viele Jahre unbewohnt und wurde schließlich um 1985 abgebrochen.

Ab dem Jahre 2003 wurde die ehemalige Hoffläche mit vier Doppelhäusern bebaut.



