Beim Hocker
- Josef Romir
- 24. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Sept.
Heute: Familie Nagler, Moosinning, Dorfstraße 29
Früher: Haus Nr. 51 - davor: Haus Nr. 36
„Hocker“ (oder auch Hacker) ist ein personenbezogener Hofname, könnte auch von einer Beschäftigung als Holzknecht abgeleitet sein.
Die Aufzeichnungen beginnen mit der urkundlichen Erwähnung der Geburt von Hacker Leonhard im Jahre 1605 und dessen Ehefrau, geboren 1612. (Familienbuch des Archivs des Erzbischöflichen Ordinariats, München).
Hacker Hans, verstorben 1656, Sohn von Leonhard Hacker wurde 1635 mit Barbara Schneider von Inning getraut. 1639 heiratete er seine zweite Ehefrau Ursula. Er hatte mit beiden Ehepartnern insgesamt 19 Kinder. Die weiteren Hofbewohner ab dem Jahr 1640 waren Thomas Hacker von Inning, verstorben 1645 mit Ehefrau Anna, Georg Hacker und Ehefrau Margarethe, Kaspar und Ursula Hacker, Hacker Balthasar und Barbara sowie Hacker Wolfgang und Anna. Es lässt sich nicht mehr feststellen, wer von den Hackers jeweils Hofeigentümer war.
1708 ist ein Mittermaier Georg (1679 bis 1746) verehelicht mit Apollonia Mailinger von Moosinning der Hofbewirtschafter und 1730 verehelichte sich ein Döllel Josef, geboren 1703 mit der Witwe Apollonia Mailinger.
1758 fand die Hochzeit von Döllel Georg (1731 bis 1788,) mit Maria Reiter statt, die kurz nach der Eheschließung verstarb und Georg bereits ein Jahr später 1759 die Katharina Wießner in zweiter Ehe heiratete. Der Sohn Wießner Michael ehelicht 1781 Katharina Huber.
Die nächsten Hofbewirtschafter waren ab diesem Datum Huber Martin, Schwaiger in Moosinning und Ehefrau Maria, dann 1788 Strigl Martin (oder Urban) der die Katharina, Witwe des Georg Döllel ehelichte, sowie nach deren Tod 1821 Anna, geborene Humplmair („beim Beilipp“), in zweiter Ehe heiratete.
1837 ehelichte Neumaier Georg, geboren1810 die Anna Humplmair, Witwe des Martin Strigl und war dann in zweiter Ehe verheiratet mit Anna Frech, Mesner-Tochter, geboren 1821.
Zu der Zeit betrug die bewirtschaftete Fläche des Hofes 45 Tagwerk.
1860 Übergang an die Witwe Anna wegen Erbfolge, allerdings gingen 42 Tagwerk an Haus Nr. 71, heute „beim Fischer“, Familie Wutz. Der Hofrest von 3 Tagwerk ging 1877 an Tochter Anna Neumair durch Übergabe.
1878 erwarben Zollner Georg und Ursula durch Kauf von Anna Neumair, Haus Nr. 71 (siehe oben) einen Anteil von 21,26 Tagwerk um 6.571 Mark.
Wiederum 1886 erwarb ein Bauer Georg aus Niederneuching die Hofstelle für 7.500 Mark, die 1887 durch Spachtholz Ludwig, München, ertauscht und 1888 von Daschner Anton, Erding, um 6.710 Mark ersteigert wurde.
Im Jahre 1894 ging die Hofstelle laut Staatsarchiv München, Grundsteuerkataster an Nagler Johann und Katharina für 3.000 Mark und im selben Jahr an Nagler Josef und Ursula durch Übernahme und Ehevertrag.
Anmerkung: Josef und Ursula hatten drei Kinder:
Josef geboren 1900, Ursula geboren 1902 und Theres Nagler geboren 1903. Die Mutter Ursula starb 1904 und Josef heiratete in zweiter Ehe die Maria Kieslinger, die ihren Sohn Josef mit in die Ehe brachte.
Im Jahre 1906 ist das Miteigentum der Maria Nagler durch Ehe und Ehevertrag eingetragen und 1909 nach dem Tod ihres EhemannesmJosef wurde sie Alleineigentümerin durch Erbfolge.
Anmerkung: Josef und Maria hatten ebenfalls drei Kinder, den Georg und die Zenta Nagler. Eine weitere Tochter, die Maria (1906 bis 1998) heiratete 1931 den Stimmer Anton und bekam als Heiratsgut den Bauplatz für ihr gemeinsames Heim, siehe auch „beim Bommer-
Done“, heute Familie Flötzinger, Dorfstraße 35.
1938 ging die Hofstelle an Nagler Georg durch Übergabe und 1948 in das Miteigentum von Anna Nagler durch Ehevertrag.
Neue Eigentümer wurden im Jahre 1986 Sohn Georg (geboren 1950) und Ehefrau Katharina, geborene Grill aus Pliening durch Übergabe und Ehevertrag.
Seit dem Jahre 2020 bewirtschaftet Sohn Stefan den Hof in seinem Eigentum.
