Beim Wieserbei
- Josef Romir
- 30. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Davor: Wieserpauli
Heute: Familie Eschbaumer, Urtelweg 7
Früher: Moosinning, Haus Nr. 114 - davor: Haus Nr. 76

Erklärung: Die exakte Herkunft des Namens ist nicht feststellbar. Naheliegend ist, dass ein Wieser Paul Vorfahre war, daher der personenbezogene Hofname.
Der erste bekannte und dokumentierte Besitzer des Hofes war laut Familienbuch des Archivs des Erzbischöflichen Ordinariats München ein Döllel Wolfgang, Schweinhammer-Taglöhner, der im Jahre 1625 verstorben ist.
Im gleichen Jahr wurde neuer Hofbesitzer der Schörgenhuber Balthasar, der die Tochter von Wolfgang Döllel, eine Barbara, ehelichte.
Im Jahre 1636 heiratete der Döllel Wolfgang, Taglöhner-Söldner und auch Mesner, 1701 mit 82 Jahren verstorben eine Katharina Grashauser, 1653 verstorben und in zweiter Ehe 1653 die Ursula Schmid von Bergham, 1695 mit 50 Jahren gestorben.
1736 wurde der Döllel Paul, 1769 mit 75 Jahren verstorben neuer Eigentümer, der in erster Ehe eine Barbara Strobl (1699 bis 1743) heiratete und in zweiter Ehe 1743 die Maria Niedermaier, 1766 mit 60 Jahren verstorben, heiratete.
Besitznachfolger wurde 1770 der Jakob Döllel (1738 bis 1781), der eine Barbara Fuchs, Amtsmannstochter aus Eitting heiratete.
Im Jahre 1787 schließlich heiratete der Klaus Balthasar (1746 bis 1816) die Besitznachfolgerin Barbara, geboren 1743 und 1808 verstorben, die Witwe des Jakob Döllel, der durch einen „Sturz vom Wagen“ tödlich verunglückte.
Dann übernahm 1804 der Maier Simon (1772 bis 1843) laut Staatsarchiv München, Rustikalkataster das Anwesen seiner Ehefrau Barbara, der Tochter von Jakob und Barbara
Döllel, 1856 verstorben.
Im Jahre 1838 ging das Anwesen auf Jakob Maier (1814 bis 1857) über und als Miteigentum an seine Frau Anna Kressierer, geboren 1805 und 1845 verstorben. Die Ehefrau war eine Seidltochter (beim „Seil“) von Moosinning. Jakob heiratete nach dem Tod seiner Frau 1845 in zweiter Ehe die Maria Stimmer, Schwaiger-Tochter in Moosinning, geboren 1824.
Diese wiederum heiratete nach dem Tod ihres ersten Ehemannes Jakob im Jahre 1858 in
zweiter Ehe den Zollner Wolfgang, geboren 1831. Die beiden hatten zu der Zeit laut Staatsarchiv München, Rustikalkataster, einen Besitz von 69,74 Tagwerk Grund und Boden zu bewirtschaften.

Anmerkung: Im Jahre 1879 wurde der Grundbesitz vom Degelmann-Anwesen (heute Familie Gröber, Dorfstraße 50) laut Staatsarchiv München, Umschreibkataster zu
Haus Nr. 75 – also Wieserbei, transferiert bis auf 16 Dezimal. 1 Tagwerk entspricht 100 Dezimal.
1886 übernahm die Tochter Kreszenz den Hof und ehelichte noch im selben Jahr den Rath Josef, der nach ihrem Ableben 1887 zum Alleineigentümer durch Erbfolge wurde. Noch im selben Jahr machte Josef die Gertraud durch Ehe und Ehevertrag zur Miteigentümerin.
Zehn Jahre später im Jahre 1897 kaufte der Eschbaumer Simon, den Hof mit 22,79 ha Grund und übergab ihn noch im selben Jahr an den Sohn Eschbaumer Simon, gestorben 1954 mit 85 Lebensjahren.
Im Jahre 1902 wurde Miteigentümerin die Theresia, geborene Weger durch Ehe und Ehevertrag, gestorben 1940 im 66. Lebensjahr. Nach dem Tod der Theresia wurde der Witwer Eschbaumer Simon wieder zum Alleineigentümer durch Erbfolge und übergab zwei Jahre später 1942 an den Sohn Eschbaumer Simon (1905 bis 1975).

Im Jahre 1948 wurden dann beiderseits Eigentümer der Eschbaumer Simon und seine Frau Barbara, gestorben 1990, durch Ehe und Ehevertrag. Mit dem Tod von Eschbauer Simon im Jahre 1975 ging der Hof an den erstgeborenen Sohn Simon Eschbaumer über, der im selben Jahr die Hildegard, geborene Neumair („Bergner“ aus Eching), heiratete. Eschbaumer Simon (1942 bis 2024) seinerseits übergab den Hof 2006 an seinen Sohn Andreas (Jahrgang 1973), der seit 2011 mit Gerlinde, geborene Stadler aus Zustorf verheiratet ist. Ihr gemeinsamer Sohn Andreas wurde 2001 geboren.
Ab 2006 fanden auf dem Hof verschiedenste Umbauten statt, von der Milchwirtschaft, Bullen- und Schweinemast wurde umgestellt hin zu einem nachhaltigen Energie- und Aquaponik-Betrieb.
Der Bau der Biogasanlage fand statt in den Jahren 2010 und 2011, der Bau einer neuen Maschinenhalle mit Getreidelager wurde 2017 umgesetzt und in den Jahren 2022 bis 2024 wurde schließlich der Bau der Aquaponik-Anlage geplant und umgesetzt.
Das 1911 erbaute Wohnhaus wurde im Jahre 1975 ersetzt und 2000 komplett renoviert.




